Im Gegensatz zur Lombardei, wo sich die Schweizer 1515 in Marignano eine blutige Nase geholt haben, ist das Piemont als Kriegsschauplatz bei uns weniger bekannt. Auch sonst ist für die Schweizer das Piemont eher eine Gegend, die man nur durchfährt, wenn es in Richtung Süden in die Ferien am Mittelmeer geht und weniger ein eigentliches Reiseziel. Besser bekannt ist das Piemont bei Weinkennern, die bereit sind für die dort produzierten Barbera, Barolo und Nebbiolo tief in die Tasche zu greifen.
Das Piemont ist aber militärhistorisch aus zwei Gründen bemerkenswert.
Zum Ersten hat hier der junge Buonaparte (wie er sich damals noch nannte) im Rahmen des 1. Italienfeldzuges (1796-1797) die Grundlage für seinen Ruf als herausragender Heerführer gelegt und im 2. Italienfeldzug (1800) als 1. Konsul sein operatives Talent offenbart.
Zum Zweiten gehörte das Piemont mit Torino als Hauptstadt zum Kernland des Königreiches Sardinien – Piemont, aus dem in der zweiten Hälfte des 19. Jh das heutige moderne Italien entstehen wird.