Publikation Nr.
09-22
Autor:
Kurt Steinegger

Das Elsass in zwei Weltkriegen

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Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-71 wurde das Elsass im Frankfurter Frieden an das Deutsche Reich angegliedert. Durch den Versailler Vertrag 1919 wurde das Elsass an Frankreich übergeben. In den Verträgen von Locarno 1925 bestätigte dann das Deutsche Reich seinen Verzicht auf dieses Gebiet. Im Zweiten Weltkrieg besetzten die Deutschen 1940 das Elsass und unterstellten es der deutschen Zivilverwaltung. Nach der Niederlage von Nazi-Deutschland wurde das Gebiet wieder in den französischen Staat eingegliedert. Damit hat das Elsass innerhalt von 75 Jahren viermal die Seite gewechselt.

Diese Wechsel haben dem Land viel Schaden und Leid zugeführt. Die Teilnahme der Elsässer an den Kämpfen, einmal auf französischer Seite und dann wieder auf deutscher Seite, hat das Land zerrissen und viel Misstrauen, auch in der eigenen Bevölkerung, hinterlassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Lage langsam beruhigt. Strassburg wurde Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen wie z.B. des Europarates und des Europäischen Parlaments.

Obwohl das Elsass im Ersten Weltkrieg strategisch nur ein „Nebenkriegsschauplatz“ war, wurden die Kämpfe am Hartmannswiller- und Lingekopf mit äusserster Verbissenheit geführt. Die Spuren dieser Kämpfe sind noch heute im Gelände gut sichtbar. Es gibt heute in Europa kein Kampfgebiet, in welchem in so grosser Dichte die ehemaligen Stellungen und Infrastrukturen der Truppen noch besichtigt werden können.

In der Zeit zwischen dem Ersten – und dem Zweiten Weltkrieg wurde das Elsass in eine riesige Baustelle verwandelt, indem die gewaltigen Bauten der Maginotlinie errichtet wurden. Entlang der französisch-deutschen Grenze entstand ein Wall aus Stahl und Beton, der seinesgleichen sucht. Die bis zu 30 m unter dem Boden liegenden Festungsanlagen sollten einen Einmarsch Deutschlands auf französischen Boden für immer verhindern.

Im Zweiten Weltkrieg umgingen die Deutschen die Maginotlinie im Norden. Im Süden griffen sie die Werke zwar an, doch gelang es ihnen nicht, die grossen Festungsbauten zu bezwingen. Noch am 24. Juni 1940 schiesst das Werk Schoenenbourg auf Ansammlungen feindlicher deutscher Kräfte, obwohl an diesem Tag der Waffenstillstand unterzeichnet wurde. Erst auf Befehl des französischen Oberkommandos müssen die Festungstruppen ihre Werke räumen und den Deutschen übergeben. Die französischen Besatzungen gehen in Kriegsgefangenschaft, obwohl sie nicht besiegt worden sind.

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